Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse. |
Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen
*
"Thüringens übereifriger Verfassungsschutz
Wie eine DGB-Mitarbeiterin und Sprecherin des Erfurter
Flüchtlingsrates in die Akten des Thüringischen Verfassungsschutzes
gelangte. Anlaß war eine antirassistische Kundgebung, auf der auch
Kirchenmitglieder sprachen. Julika Bürgin, Mitarbeiterin des DGB-Bildungswerkes
in Erfurt und Vorsitzende des Flüchtlingsrates Thüringen,
will aus den Akten des Verfassungsschutzes gestrichen werden. Das Amt
aber weigert sich. ... Rund 300 Personen beteiligten sich am 21. März
in Erfurt an einer Demonstration anläßlich des Internationalen
Tages gegen Rassismus. ... Im März-Bericht der Behörde findet
sich unter der Rubrik 'Linksextremismus' der dazugehörige Kurzbericht.
... Wörtlich heißt es: 'Am 21. Januar hatte Julika Bürgin,
Sprecherin des Flüchtlingsrates Thüringen e.V., eine Demonstration
mit Kundgebung für den 21. März in Erfurt angemeldet. ... (...)
... Die Demonstration verlief störungsfrei.' Solche Monatsberichte,
wie sie auch von anderen Verfassungsschutzämtern erstellt werden,
sind normalerweise interne Papiere. Empfänger sind das Bundesamt
für Verfassungsschutz in Köln, die einzelnen Landesämter
und die regionalen Staatsschutzabteilungen der Polizei. Intern hätte
er auch diesmal bleiben sollen. Zum Ärger der Geheimen wurde die betreffende
Passage der Anmelderin jedoch anonym zugespielt." taz 10.8.98
*
"Das Ende der Geheimwissenschaft
Moderne Kryptographie - oder die Kunst, in aller Öffentlichkeit
zu bereden, was kein Außenstehender erfahren soll." Tsp 10.8.98
S. 25
*
"19 Internet-Ermittlerstellen, doch Fahndungserfolg
ist fraglich
Trotz Bewilligung von 19 neuen Stellen für Berlins Computerpolizisten
bleibt fraglich, ob dies zu mehr Fahndungserfolgen im Kampf gegen die Kriminalität
im Internet führen wird. Denn bereits jetzt lastet die Recherche
im Netz den Polizeiangestellten 'nur zur Hälfte aus', wie Werner Dehn,
Leiter der EDV-Prüfgruppe bei der Kripo, einräumt. ... Angesichts
der Fülle der Nachrichten, der Anonymität der Nutzer und
der Code- und Paßwörter erzielt die Berliner Polizei nur Kleinerfolge.
Im Internet werden die acht Mitarbeiter der Kripo-EDV-Gruppe nur auf Anfrage
anderer Dienststellen tätig, sagt Vize-Chef Christian Engel. Doch
Anfragen sind selten. ... Besser ausgelastet sind die Computercops der
bayerischen Polizei. Sie dürfen als einzige deutsche Polizisten
unter Tarnnamen und ohne Hinweis, also anlaßunabhängig, recherchieren.
110 Internet-Kriminelle ermittelten die fünf Beamten 1997."
MoPo 10.8.98 S. 7
*
"T-Online prüft neue Sicherheitssysteme
Nach Spähangriffen von Computer-Hackern prüft der
Online-Dienst der Deutschen Telekom AG, T-Online, Möglichkeiten zu
einem erweiterten Schutz der Kundschaft. Unternehmenssprecher Jörg
Lammers wies jedoch einen Bericht des Nachrichtenmagazins Focus als
'Zukunftsmusik' zurück, wonach T-Online seinen Nutzern dafür
kostenlose Mobiltelefone anbieten wolle. ... Lammers bestätigte Informationen,
wonach T-Online ein System mit doppeltem Paßwortschutz testet. Dabei
wird während der Einwahl in das Netz außer dem üblichen Code
ein zweites Paßwort abgefragt. Dieses Paßwort wird per Handy
übermittelt und muß beim Zugang in das Computernetz innerhalb
von zwei Minuten eingegeben werden." FAZ 10.8.98 S. 13
*
Zur Übersicht vorheriger Ausgaben des Privacy Magazine |