Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse.

Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen

Ausgabe vom 10. August 1998

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"Thüringens übereifriger Verfassungsschutz
Wie eine DGB-Mitarbeiterin und Sprecherin des Erfurter Flüchtlingsrates in die Akten des Thüringischen Verfassungsschutzes gelangte. Anlaß war eine antirassistische Kundgebung, auf der auch Kirchenmitglieder sprachen. Julika Bürgin, Mitarbeiterin des DGB-Bildungswerkes in Erfurt und Vorsitzende des Flüchtlingsrates Thüringen, will aus den Akten des Verfassungsschutzes gestrichen werden. Das Amt aber weigert sich. ... Rund 300 Personen beteiligten sich am 21. März in Erfurt an einer Demonstration anläßlich des Internationalen Tages gegen Rassismus. ... Im März-Bericht der Behörde findet sich unter der Rubrik 'Linksextremismus' der dazugehörige Kurzbericht. ... Wörtlich heißt es: 'Am 21. Januar hatte Julika Bürgin, Sprecherin des Flüchtlingsrates Thüringen e.V., eine Demonstration mit Kundgebung für den 21. März in Erfurt angemeldet. ... (...) ... Die Demonstration verlief störungsfrei.' Solche Monatsberichte, wie sie auch von anderen Verfassungsschutzämtern erstellt werden, sind normalerweise interne Papiere. Empfänger sind das Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln, die einzelnen Landesämter und die regionalen Staatsschutzabteilungen der Polizei. Intern hätte er auch diesmal bleiben sollen. Zum Ärger der Geheimen wurde die betreffende Passage der Anmelderin jedoch anonym zugespielt." taz 10.8.98

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"Das Ende der Geheimwissenschaft
Moderne Kryptographie - oder die Kunst, in aller Öffentlichkeit zu bereden, was kein Außenstehender erfahren soll." Tsp 10.8.98 S. 25

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"19 Internet-Ermittlerstellen, doch Fahndungserfolg ist fraglich
Trotz Bewilligung von 19 neuen Stellen für Berlins Computerpolizisten bleibt fraglich, ob dies zu mehr Fahndungserfolgen im Kampf gegen die Kriminalität im Internet führen wird. Denn bereits jetzt lastet die Recherche im Netz den Polizeiangestellten 'nur zur Hälfte aus', wie Werner Dehn, Leiter der EDV-Prüfgruppe bei der Kripo, einräumt. ... Angesichts der Fülle der Nachrichten, der Anonymität der Nutzer und der Code- und Paßwörter erzielt die Berliner Polizei nur Kleinerfolge. Im Internet werden die acht Mitarbeiter der Kripo-EDV-Gruppe nur auf Anfrage anderer Dienststellen tätig, sagt Vize-Chef Christian Engel. Doch Anfragen sind selten. ... Besser ausgelastet sind die Computercops der bayerischen Polizei. Sie dürfen als einzige deutsche Polizisten unter Tarnnamen und ohne Hinweis, also anlaßunabhängig, recherchieren. 110 Internet-Kriminelle ermittelten die fünf Beamten 1997." MoPo 10.8.98 S. 7

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"T-Online prüft neue Sicherheitssysteme
Nach Spähangriffen von Computer-Hackern prüft der Online-Dienst der Deutschen Telekom AG, T-Online, Möglichkeiten zu einem erweiterten Schutz der Kundschaft. Unternehmenssprecher Jörg Lammers wies jedoch einen Bericht des Nachrichtenmagazins Focus als 'Zukunftsmusik' zurück, wonach T-Online seinen Nutzern dafür kostenlose Mobiltelefone anbieten wolle. ... Lammers bestätigte Informationen, wonach T-Online ein System mit doppeltem Paßwortschutz testet. Dabei wird während der Einwahl in das Netz außer dem üblichen Code ein zweites Paßwort abgefragt. Dieses Paßwort wird per Handy übermittelt und muß beim Zugang in das Computernetz innerhalb von zwei Minuten eingegeben werden." FAZ 10.8.98 S. 13

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